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Indianer
something really secret!!
Ein Indianische Geheimnis!
Von Taos bin ich gerade nach Santa Fe unterwegs, um meine Ausstellung
vorzubereiten, da sehe ich das Schild: Indian Pow Wow in Taos Pueblo.
Ein kleines Schild, das da am Strassenrand steht, und auf eines der kulturellen
spektakulärsten Ereignisse hinweist.
Da war klar, ich fahr am nächsten Tag wieder zurück.
Taos liegt ca 2 Autostunden nördlich von Santa Fe, ich fahre am Rio
Grande River entlang, in dem viele Kajakfahrer versuchen, der wahnsinnigen
Hitze zu entkommen.
Außerhalb von Taos liegt das hunderte Jahre alte Pueblo, in dem
die nativ Amerikans ( Indianer ) leben.
Als ich dort ankomme werde ich gefragt von welchem Stamm ich denn komme,
(ich sehe mittlerweile, gebräunt durch die viele Sonne alles andere
wie europäisch aus). Leider von keinem! .. ich bin aus Deutschland....erkläre
ich, und bezahle meine 3 Dollar Eintritt.
Indianer aus ganz Amerika reisen zu einer solchen Veranstaltung, es ist
ein wichtiges, spirituelles, kulturelles Ereignis. Es ist eine Art Wettbewerb,
an dem man sich mit Tanzen, das Vorführen der Stammes spezifischen
Kleidung, dem Trommeln und dem dazugehörigen Singen misst
.
Ich habe meinen klappbaren Stuhl mitgebracht, und finde unter dem Blätterdach
Platz, das eigens für diesen Event in Kreisform um einen großen
freien Platz, der später als Tanzplatz dient, gebaut ist.
In dem großen Kreis sitzen schon viele Zuschauer, meist Familienangehörige,
die alle gespannt auf das 'grande opening' ... den Einzug aller Clans
... warten.
Die Sonne geht unter, die ersten Trommelschläge sind zu hören,
und ich bekomme eine Gänsehaut. Neben mir sitzt eine Familie, die
aus Wyoming angereist sind, und zu dem Stamm der Shoshonen- Siox gehören.
Sue, sie sagt, sie ist 76 Jahre alt und kann nicht mehr tanzen, da ihre
Knie durch harte Arbeit kaputt sind. Sie erklärt mir u.a was die
verschiedenen Gewänder bedeuten. Es sind so farbenprächtige
Gewänder, jede Perle, jede Feder, jedes Detail hat seine Bedeutung,
so etwas Schönes habe ich selten gesehen.
Man kann anhand der benutzten Materialien erkennen, woher die Stämme
kommen. Z.B die Fellgewänder stammen aus dem Norden, wogegen die
Gewänder mit den vielen abstrakten Emblems aus dem Süden, nähe
Mexico sind.
Dann beginnt der große Einzug. Allen voraus läuft ein nativ
Amerikan, gefolgt von den wichtigen Männern des Taos Pueblo, die
für Gesetz und Ordnung in ihrer Gemeinde sorgen, und ebenso für
diese traditionelle Veranstaltung mitverantwortlich sind. Sue erklärt
mir, wie wichtig die Erhaltung ihrer Kultur für sie und ihr Volk
ist, alle legen großen Wert darauf, dass vor allem die 'jungen'
diese Traditionen pflegen. Dazu gehört auch die Sprache. Nachdem
alle Mitglieder eingezogen sind, hält der 'Älteste' eine Rede.
Zuerst spricht er die Begrüßungsworte in englisch, dann redet
er in einer mir völlig fremden Sprache.
Es ist die Sprache
der nativ Amerikans ( Indianer).
Das Tanzen beginnt. Die Menschen drehen sich, stampfen, hüpfen zu
den Trommelschlägen, ihre farbenprächtigen Gewänder fliegen
im Wind und plötzlich ist Stille. Ein Mann spricht durchs Mikrofon.
"Bitte......... alle sofort aufhören zu fotografieren",
ich schaue fragend zu Sue, sie hat die Hände vor den Mund gehalten,
und ich habe keine Ahnung was hier gerade los ist. Zwei alte Männer
laufen in den Kreis, aus dem sich die Tänzer zurückgezogen haben.
Es steht nur noch ein ca 14 jähriger Junge dort und schaut auf den
Boden. Ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll, und frage Sue.
" das bringt so großes Unglück " erklärt sie
in dem Moment, als eine Frau nicht weit von mir entfernt anfängt
zu weinen.
Immer noch völlig unwissend schaue ich von Sue in den Kreis, indem
die Männer leise murmelnd etwas vom Boden aufheben und wieder zurück
zu Sue. " die Feder, die Feder" sagt sie immer wieder vor sich
hin. Dann schaut sie mich an, und erzählt mir, dass man nie eine
Feder verlieren darf, eine Feder gehört zu den Vögeln, sie fliegt,
im Himmel, und wenn sie den Boden berührt, dann bringt das der ganzen
Familie großes Unglück. Es kann nur abgeschwächt werden,
wenn augenblicklich eine Zeremonie stattfindet, und heilende Worte gesprochen
werden. Dies versuchen die zwei alten Männer in diesem Moment. Die
ganze Familie trat zu dem Jungen in den Kreis, alle nahmen sich in den
Arm, und sie standen schluchzend, sich aneinander festhaltend, da.
Es dauerte einige Zeit bis die 'Alten' fertig waren, dann verließen
alle den Kreis und das Tanzen ging weiter.
Mir war die ganze Situation sehr unangenehm, und gleichzeitig faszinierte
sie mich.
So wurde ich unerwartet
Zeuge eines alten Glaubens, einer alten Tradition vor der ich tiefsten
Respekt habe. Hier stoßen zwei Kulturen aufeinander, die unterschiedlicher
nicht sein können. Die 'Indianer' von heute gehen normal zur Schule,
schlafen nicht mehr in 'Tippis' und gleichzeitig leben und lernen sie
ihre 'alten' Werte zu erhalten.
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